Immobilienfinanzierung

Eine Immobilienfinanzierung erfordert neben einer spezifischen und professionellen Planung eine möglichst umfassende Kenntnis über Voraussetzungen und Konditionen der möglichen Finanzierungsanbieter.

Die passende Finanzierung in diesem speziellen Bereich zu finden hat dabei viel mit individuell angepassten Konditionen in den Verträgen zu tun: Je nach Einsatzzweck des Objektes (z.B. Büroimmobilie, wirtschaftliche Nutzung als Einkaufszentrum oder ein neues Firmendomizil) unterscheiden sich mögliche Finanzierungsgeber, Laufzeiten und Risiken. Bei Mischformen dieser Verwendungszwecke kommt es auf die Gewichtung der einzelnen Bestandteile an. Ein entsprechend abgestimmter, unabhängiger Angebotsvergleich verschiedener Finanzierungspartner ist die Voraussetzung für ein final erfolgreiches und gewinnbringendes Gesamtinvestment.

Darlehensarten

Die wichtigsten Darlehensarten erklärt.

Annuitätendarlehen

Das Annuitätendarlehen gilt als das Standardprodukt zur Immobilienfinanzierung. 80 bis 90 % aller Bau- kredite sind Annuitätendarlehen. Die Annuität, eine gleichbleibende Rate, wird monatlich oder vierteljährlich bezahlt. Diese setzt sich aus dem Zinssatz und einem Tilgungsanteil zusammen.
Bei dieser Darlehensform gilt generell: Je mehr ge- tilgt wird, umso kleiner wird der Zinsanteil inner- halb der Rate während der Laufzeit. Je kleiner die Zinszahlung wird, umso höher wird – bei gleich- bleibender Rate – der Tilgungsanteil. Das bedeutet: Beim Annuitätendarlehen wird der Zinssatz für eine bestimmte Sollzinsbindung fest vereinbart. Generell üblich sind 5 bis 15 Jahre, wobei auch kürzere oder längere Laufzeiten möglich sind.

Am Ende dieser Laufzeit wird der Zinssatz auf Basis der dann geltenden Marktzinsen für die nächste Soll- zinsbindungsfrist mit der Bank neu ausgehandelt.
Ein Rechenbeispiel: Die monatliche Rate für einen Darlehensbetrag von 150.000 Euro bei einem Zinssatz von 6 % und einem Tilgungssatz von 2 % beträgt 1.000 Euro. Diese Summe ergibt sich aus: 150.000 Euro mal 6 % Zins plus 2 % Tilgung – alles dividiert durch 12 Monate.
Das Annuitätendarlehen ist für Kreditnehmer geeignet, die ihr Immobilieneigentum selbst nut- zen, bei ihrer Finanzierung kein Zinsrisiko einge- hen und somit den genauen Verlauf der Tilgung festschreiben wollen.

Vorteile

  • Selbstbestimmung des anfänglichen Tilgungssatzes, mindestens jedoch 1 %
  • Gleichbleibende Darlehensrate für die gesamte Sollzinsbindung – damit kalkulierbar
  • Verringerung des Zinsanteils der Rate während der Laufzeit
  • Gleichzeitige Steigerung des Tilgungsanteils durch den ersparten Zinsanteil

Forward-Darlehen

Mit dem Forward-Darlehen kann der Zinssatz bis zu 42 Monate im Voraus für die Anschluss- finanzierung gesichert werden. Das Forward- Darlehen sollte unbedingt als Finanzierungsal- ternative berücksichtigt werden, wenn ein Im- mobilienerwerb oder eine Umschuldung in den nächsten ein bis zwei Jahren ansteht.

Interessenten dieser Darlehensform schließen ein Annuitätendarlehen oder ein Festdarlehen zu einem festen Zinssatz ab. Dieses Darlehen wird nicht sofort ausgezahlt, sondern erst zu ei- nem fest vereinbarten Termin in der Zukunft– und löst dann das bestehende Darlehen ab.

Das Produkt ist für alle Kreditnehmer mit einem Darlehen, dessen Sollzinsbindung in den nächsten 12 bis 42 Monaten ausläuft, die mit steigenden Zin- sen rechnen, beziehungsweise sich vor dem Risiko steigender Zinsen schützen möchten, gedacht.

Vorteile

  • Finanzierungsalternative in Zins-Tiefzeiten
  • Sicherung des Zinssatzes bis zu 42 Monate im Voraus für eine Anschlussfinanzierung

Capdarlehen

Das Capdarlehen zeichnet sich durch besondere Flexibilität aus. Interessant kann ein Cap-Darlehen sein, wenn sehr flexible Tilgungsformen gefragt sind oder Sie mit einem Sinken des allgemeinen Zinsniveaus rechnen.

Der Zinssatz wird nicht wie bei einem klassischen Darlehen für z.B. 10 Jahre festgeschrieben, son- dern z.B. alle 6 Monate dem aktuellen Zinsniveau angepasst, das sich am sogenannten EURIBOR ori- entiert. Dies ist ein Referenzzinssatz, zu dem sich
die Banken das Geld untereinander ausleihen.
Da der EURIBOR in vielen Medien täglich veröf- fentlicht wird, können Sie jederzeit vergleichen und nachvollziehen, in welcher Höhe der Zinssatz angepasst wird. Gegen einen deutlichen Zinsan- stieg ist das Darlehen abgesichert, indem eine Zin- sobergrenze vereinbart wurde. So haben Sie die Sicherheit, dass Sie innerhalb der Laufzeit keinen höheren Zinssatz als die festgelegte Obergrenze zahlen müssen.

Vorteile

  • Sie möchten sich z.B. eine größere Wohnung kaufen, wissen jedoch noch nicht, ob Sie Ihre „alte“ Immobilie verkaufen oder vermieten möchten. Mit dem Cap-Darlehen bleiben Sie flexibel und können in aller Ruhe entscheiden.
  • Sie erwarten fallende Zinsen, haben Ihre Traumimmobilie gefunden und möchten auch „zuschlagen“, ohne sich schon langfristig zu binden. Mit dem Cap-Darlehen bleiben Sie flexibel und können in aller Ruhe abwarten.
  • Sie möchten sich die Option auf möglichst hohe Sondertilgungen bewahren, weil Sie in den kommenden Jahren hohe Tantiemen oder andere Geldzuflüsse, wie Bausparguthaben oder Lebensversicherungen,
    erwarten. Hier eignet sich das CAP-Darlehen auch als Beimischung zu langfristig festgeschriebenen Darlehen.

Variable Darlehensmodelle

Bei kaum einer anderen Darlehensart gibt es größere Zinsunterschiede zwischen den Banken wie bei variablen Darlehen. Bei variablen Darlehen ist wichtig, dass die Zinssätze an bestimmte Refe- renzzinssätze gekoppelt sind. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Bank diese Zinssätze gerne nach oben, aber nur ungern nach unten anpasst. Alle von uns angebotenen variablen oder teilvari- ablen Darlehen sind unmittelbar an solche Refe- renzzinssätze gekoppelt und somit in der Zinsge-
staltung völlig transparent.

Vorteile

  • Ablösung des Darlehens jederzeit möglich

Konstantdarlehen

Konstantdarlehen sind eine besondere Form der Bausparvorfinanzierung.HierbeiwerdenDarlehens- betrag, Bausparsumme und monatliche Zahlungen so aufeinander abgestimmt, dass der Darlehens- nehmer über die gesamte Laufzeit eine gleich- bleibende Darlehensrate zahlt.Bei einem klas- sischen Konstantdarlehen nehmen Sie ein Dar- lehen auf und zahlen hierfür „nur“ die Zinsen („Vorausdarlehen“). Gleichzeitig schließen Sie ei- nen Bausparvertrag in gleicher Höhe ab. Diesen Bausparvertrag besparen Sie so hoch, dass er in beispielsweise 10 Jahren einbezahlt ist (je nachBausparkasse und Tarif sind das ca. 40% der Bau- sparsumme) und dann zugeteilt werden kann.
Mit der Zuteilung bekommen Sie von der Bauspar- kasse das eingezahlte Guthaben (inkl. Zinsen) sowie das Bauspardarlehen. Damit zahlen Sie das ursprünglich aufgenommene Darlehen in einer Summe zurück. Sie zahlen dann das Bauspardar- lehen ab. Bei einem Konstantdarlehen werden die Beträge und Laufzeiten so aufeinander ab- gestimmt, dass die Gesamtraten vor und nach Zuteilung des Bausparvertrages gleich hoch sind.

Vorteile

  • Kein Zinsänderungsrisiko
  • Nach Zuteilung des Bausparvertrages unbegrenzte und unkomplizierte Sondertilgungsmöglichkeiten
  • Staatliche Förderung ist möglich (Wohnungsbauprämie)
  • Darlehen bereits ab ca. 25.000,- Euro möglich

Förderdarlehen

Grundsätzlich kann man Förderdarlehen für die Baufinanzierung vom Bund und den Ländern er- halten. Der Bund fördert durch die KfW Bank(Kre- ditanstalt für Wiederaufbau) beispielsweise das Bauen, Wohnen und Energie sparen. Mit den wohn- wirtschaftlichen Förderprogrammen der KfW wird der Bau, die Anschaffung sowie die Modernisie- rung und Sanierung von Wohneigentum gefördert.

Die Bundesländer haben hingegen teilweise unterschiedliche Programme zur Förderung von selbstgenutzten Wohneigentum oder Gewerbeim- mobilien. Zwar legt der Bund mit seinem Wohn- raumförderungsgesetz die Rahmenbedingungen fest, jedoch kann jedes Bundesland selbst bestim- men, wie viel Fördermittel, unter welchen Voraus- setzungen den Bauherren bzw. Erwerbern von Eigentum zur Verfügung gestellt werden soll.

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